Studienjahrestreffen 14. - 16.05.2024
in Burg / Spreewald




In einer für uns gänzlich neuen Gegend wollten wir uns in diesem Jahr zum Studienjahrestreffen einfinden. Gabi und Norbert schlugen den Spreewald vor, organisierten vor Ort das Treffen und betreuten uns vom 14. bis 16. Mai im Spreewald gelegen Burg.
Dafür erst einmal unseren herzlichen Dank!
Rentner können schon mal in der Wochenmitte verreisen und daher trafen sich die 43 Teilnehmer (29 Alumni Netto) plus Hund am → Dienstag (FOTOS)1 im Hotel am Spreebogen.
Geplant war ein kleiner Fußmarsch vom Hotel in das Stadtzentrum, wo die Einkehr in das Reklamecafé und die Alte Ladenstraße organisiert war.


Die Fotos sagen über Café und Ladenstraße mehr aus als Worte. Die Sammlung tausender originaler Gegenstände aus dem täglichen Leben längst vergangener Zeiten war schon beeindruckend.


Wir hätten gern zu dem einen oder anderen Exponat mehr erfahren, aber der Sammler und Museumbesitzer, Herr Werner Motzek, sah eher seine Berufung darin, uns mit Theorien und "Lebensweisheiten" aus der rechten Schublade zu nerven. Anfangs ganz amüsant wurde das Geschwafel zunehmend lästig, zumal er durchblicken ließ, dass andere Meinungen als seine eigene ein Zeugnis mangelnder Intelligenz seien.
Schade, das hatten wir nicht gebucht.
Die Ausstellung als solche war aber sehenswert und man hätte auch bei einem längeren Aufenthalt immer noch etwas Neues entdecken können.

Am Abend erfuhren wir von Frau Buchan allerlei Interessantes zum Brauchtum und den Trachten im Spreewald, untermalt mit volkstümlicher Akkordeonmusik.


Festtagstrachten sind meist mit mehreren hundert Stecknadeln zusammengehalten und es werden daher Stunden benötigt, um sie anzuziehen. Es soll aber manchmal ohne eine einzige Stecknadel auch Stunden dauern, bis man (frau) mit sich zufrieden das Haus verlässt.
Bemerkenswert auch die Stickereien, die für jede Tracht individuell gefertigt werden. Zwei Damen mit der gleichen Stickerei geht gar nicht – wir kennen es.

Am → Mittwoch (FOTOS) stand der Besuch der Slawenburg in Raddusch auf der Agenda.


Die Holz-Rost-Bauweise war ohne Mörtel, Lehm oder zimmermannstechnische Verbindungen schon beachtlich, indem kreuzweise Hölzer gestapelt, mittels der vorhandenen Astfortsätze verhakt und mit Erde (Aushub des Burggrabens) verfüllt wurden.


Unsere derzeitige Bauministerin Verena Hubertz (37) – in einem durchaus noch lernfähigen Alter – könnte sich hier Anregungen holen. Aber das machen sie nicht, die Ministerinnen und Minister.

Spannend wurde es, als unser Kommilitone Herbert J. ungewollt die Modifikation eines Murphyschen Gesetzes (herunterfallende Gegenstände fallen immer dorthin, wo sie den größten Verdruss verursachen) überprüfte, indem ihm sein Handy aus der Hand rutschte und prompt zwischen den Bohlen des Weges verschwand. Ein praktisch veranlagter Burgangestellter baute in der Manier eines MacGyver einen Gliedermaßstab (Zollstock) zu einer Pinzette um und konnte damit dem Herbert wieder zu seinem Handy verhelfen.

Unsere besorgten Blicke galten dann dem Himmel, da am Nachmittag einer der für den Spreewald berühmten und obligatorischen Kahnfahrten auf dem Programm stand.


Da diese Kähne nur über ein Oberdeck verfügen und dieses leider nicht über ein Dach, ist eine Kahnfahrt bei Regen sehr fatal. Um es vorwegzunehmen: nein, es regnete nicht, aber dafür war es kalt, es war sehr kalt und es wurde immer kälter.


Da Autofahren ja noch angesagt war, verboten sich geistige Getränke, jedenfalls diese in größeren Mengen. Den Fährmann mochten wir am Rudel (das ist die Stocherstange) auch nicht ablösen, aber Fauna


und Flora


ließen uns immer etwas entdecken und somit den misslichen Temperaturen in der Art echter Entdeckungsreisender besser trotzen. Die Landschaft ist dort ohnehin sehr reizvoll und gewissermaßen für uns auch etwas ungewohnt. Nein, unser Eventlimit war noch nicht erreicht, denn auf ging es nach Straupitz zur Besichtigung der Holländerwindmühle.


Was haben manche Duschgels und diese Mühle gemeinsam? Nicht Body, Face und Hair, aber doch 3 in 1, nämlich
  • eine Ölmühle
  • eine Sägemühle und
  • eine Kornmühle.
Der Ölmüller selbst ließ uns ein bisschen an den Geheimnissen des Ölpressens nach Müller Nitschkes Art teilhaben, indem das Leinsamenschrot geröstet wird und das Öl dadurch einen nussigen Geschmack erhält.
Wie wir erfuhren, sind die Säge- und auch die Kornmühle zwar funktionsfähig, aber nur zu besonderen Anlässen in Funktion,
und das muss Angesichts Zahnräder und Transmissionen schon beeindruckend sein.


Übrigens sind Sägespäne nicht nur als Einstreu für den Hamsterkäfig geeignet, sondern in Körben aufgefangen auch als Maß für die geleistete Sägearbeit.
Am Abend konnten wir nach dem Buffett unser vorjähriges Treffen und die Wandertage als Video nochmals Revue passieren lassen. An der Studienjahreszeitung (herzlichen Dank an Jörg) konnten wir uns schon am Vorabend erfreuen.

Den Abschluss unseres Treffens bildete am → Donnerstag (FOTOS) der Besuch des Rhododrendronparks mit der bekannten Rakotzbrücke in Kromlau.


Am Rande sei erwähnt, dass Verspätungen nicht immer fehlerhaften Navi-Eingaben geschuldet sind, sondern manchmal auch 30 km lange Umleitungen uns das Leben schwer machen. Die Parkbesucher wissen, was ich meine...
Wenn man selbst solche Rhododrendronbüsche im Garten hat,


dann kann man schon ein wenig neidisch werden:


Aber das liegt nicht am falschen Gärtnern, sondern am falschen Boden. Natürlich!

Bleibt als Resümee die Feststellung, dass wir
  • uns wieder gern getroffen haben,
  • den Akteuren herzlich danken und
  • uns auf das nächste Treffen in Erfurt freuen.
Jochen, Juni 2025